11-kW-Wallbox installieren
Voraussetzungen für den Wallbox-Anschluss
30. Januar 2023
Du willst eine Ladestation für das Elektroauto zu Hause installieren? Du fragst dich, welche Voraussetzungen du für die Installation deiner 11-kW-Wallbox zu erfüllen musst? Dieser Artikel hilft dir weiter.

Vorab: Warum du mit einer Wallbox alles richtig machst
Zwar kannst du dein E-Auto auch über die herkömmliche Haushaltssteckdose laden, doch das solltest du nur im absoluten Notfall tun. Denn das Laden über die „Schuko-Steckdose“ kann die Elektroinstallation deines Hauses auf Dauer stark belasten und das Brandrisiko erhöhen. Eine Wallbox bietet mehr Sicherheit sowie eine höhere Ladegeschwindigkeit und Ladeeffizienz.
Zum Vergleich: Ein Elektroauto mit 50-kWh-Akku an der 2,3-kW-Haushaltssteckdose benötigt fast 22 Stunden. Unsere Wallbox connect.home mit 11 kW lädt das Elektrofahrzeug in unter 4,5 Stunden. Die mobile Wallbox Charger compact.lite mit 3,7 kW in 13,5 Stunden.
Beim Laden mit Wechselstrom nehmen die Ladeverluste zu – also die Energie, die nicht in den Akku wandert, sondern einfach verpufft – je länger der Ladevorgang dauert. Lädst du an der Wallbox mit maximaler Leistung, ist der Ladevorgang entsprechend kürzer und effizienter.
Passt jede Wallbox zu jedem Elektroauto?
Es ist schwer, eine Ladestation zu finden, die inkompatibel zu aktuellen Elektroautos ist. Bereits 2013 wurde der Typ-2-Stecker von der EU-Kommission als Standard für Elektroautos festgelegt. Entsprechend werden alle Ladestationen für den heimischen Gebrauch mit diesem Anschluss geliefert.
Du musst dich lediglich zwischen einer Ladeleistung (11 kW oder 22 kW), einem Hersteller (Amperfied 😉) sowie verschiedenen Ausstattungsvarianten und Eigenschaften entscheiden. Beispielsweise kannst du dich fragen:
- Ist mir eine App-Anbindung der Wallbox wichtig?
- Benötige ich mehrere Wallbox mit integriertem Lastmanagement für das gleichzeitige Laden von mehreren Elektro- und Hybridfahrzeugen?
- Lege ich Wert auf eine CO2-kompensierte-Wallbox zur Unterstützung des Klimaschutzes?
Die Voraussetzungen für die Installation deiner 11-kW-Wallbox
Die gesetzlichen Voraussetzungen für deinen Wallbox-Anschluss
Die Anmeldepflicht für Wallboxen ist gesetzlich geregelt. Nach § 19 Abs. 2 Satz 2 Niederspannungsanschlussverordnung (NAV) musst du Ladeeinrichtungen vor Inbetriebnahme bei deinem Netzbetreiber anmelden. Ladeeinrichtungen mit einer Leistungsaufnahme von mehr als 11 kW sind zusätzlich vom Netzbetreiber vorab zu genehmigen (gemäß § 19 Absatz 2 Satz 3 NAV).
Der Netzbetreiber muss innerhalb von zwei Monaten nach Eingang deiner Anmeldung seine Zustimmung erteilen oder dir mitteilen, welche Abhilfemaßnahmen er ergreift und welcher Zeitraum dafür erforderlich ist.
Die räumlichen Voraussetzungen für deinen Wallbox-Anschluss
Deine Wallbox sollte an dem Ort hängen, an dem auch dein Elektroauto für gewöhnlich parkt, also in der Garage, dem Carport oder dem Stellplatz im Freien. Selbst wenn dieser Ort nicht überdacht ist, ist das für Wallboxen in der Regel kein Problem. So sind beispielsweise alle Wallboxen von Amperfied nach Schutzart IP54 gegen Staub und Spritzwasser geschützt.
Aufgrund ihres vergleichsweisen geringen Gewichts von unter 10 kg – die Wallbox connect.home wiegt ca. 6,3 kg, die Wallbox Energy Control ca. 8 kg – kannst du deine Ladestation ohne Bedenken an einer Wand installieren lassen. Gibt es keine Wand in der Nähe deines Stellplatzes, kannst du deine Wallbox auch an einer Stele montieren lassen.
Die technischen Voraussetzungen für deinen Wallbox-Anschluss
Wenn du ein Wallbox anschaffen willst, gibt es verschiedene technische Voraussetzungen zu beachten. Beispielsweise wird für eine 11-kW-Wallbox ein Leiterquerschnitt von mindestens 2,5 mm² empfohlen, während für eine 22-kW-Wallbox ein Mindest-Kabelquerschnitt von 6 mm² erforderlich ist.
Bevor du dich für eine bestimmte Leistung entscheidest, solltest du aber unbedingt deinen Hausanschlusswert überprüfen lassen, um sicherzustellen, dass der Hausanschluss eine ausreichende Leistung aufbringt. Gegebenenfalls kann dein Stromanbieter die Leistung anpassen, sollte der Wert zu niedrig sein.
Der Fachbetrieb, den du beauftragst, wird auch im Sicherungskasten tätig werden müssen. Je nach Ladestation muss er entweder eine integrierte DC-Fehlerstromerkennung oder einen FI-Schalter (Fehlerstromschutzschalter) einbauen.
Nur eine Elektrofachkraft darf die Wallbox installieren
Für die Installation deiner 11-kW-Wallbox musst du einen Fachbetrieb beauftragen. Nur Elektriker:innen dürfen Ladestationen mit Starkstromanschluss installieren. Geregelt ist dies in §13 der Niederspannungsanschlussverordnung. Eine Elektrofachkraft sorgt in der Regel auch dafür, dass die Ladestation und notwendige Elektrik im Schaltplan korrekt erfasst werden.
Die Wallbox muss beim Netzbetreiber angemeldet werden
Wie bereits erwähnt, darfst du eine Wallbox nicht einfach so installieren. Eine heimische Ladestation mit maximal 11 kW Ladeleistung musst du beim Netzbetreiber deines Hausanschlusses anmelden. Eine Wallbox mit mehr als 12 kW musst du vom Netzbetreiber genehmigen lassen.
Untersagt der Netzbetreiber die Installation einer 22-kW-Wallbox, kannst du trotzdem eine 11-kW-Wandladestation anmelden und installieren lassen. Wieso eine 11-kW-Wallbox kein Nachteil ist, erklären wir dir in diesem Blogartikel. In der Regel kümmert sich der installierende Fachbetrieb um die Anmeldung der Ladeeinrichtung beim Netzbetreiber.
Es existieren Unterschiede zwischen Eigenheim, Eigentumswohnung und Mietwohnung
In deinem Einfamilienhaus musst du dich mit niemandem absprechen – außer mit dem Fachbetrieb und dem Netzbetreiber – wenn du eine Wallbox einbauen lassen willst. Anders sieht es in einem Mehrfamilienhaus aus. In einem gesonderten Artikel erklären wir dir, was du als Eigentümer:in oder Mieter:in einer Wohnung beachten musst. Alle auf dieser Seite genannten Schritte sind daher vorbehaltlich der Regelungen für Wohnungseigentümer:innen und Mieter:innen zu verstehen.
Mit welchen Installationskosten muss ich rechnen?
Neben den Kosten für die Wallbox musst du auch die Kosten für die Installation berücksichtigen, da diese von einem Fachbetrieb durchgeführt werden muss. Wie viel dir in Rechnung gestellt wird, hängt stark von den örtlichen Gegebenheiten ab. Du kannst mit Installationskosten zwischen 500 und 2.000 EUR rechnen, bei schwierigen Verhältnissen auch mehr.
Faktoren, die zu mehr Kosten führen können, sind zum Beispiel ein fehlender FI-Schutzschalter, veraltete Stromleitungen, die Neuverlegung von Leitungen sowie mögliche Wanddurchbrüche. Wenn du eine Wallbox mit mehr als 11-kW-Ladeleistung willst, beispielsweise 22 kW, kommen ca. 500 EUR für die Genehmigung hinzu.
Auch wenn die bundesweiten Förderprogramme aktuell ausgelaufen sind: Es lohnt sich immer, nach regionalen Förderungen zu suchen, um die Kosten zu senken.
Laufende Kosten für den Betrieb einer Wallbox fallen nicht oder nur in geringer Höhe an. Für Privatpersonen gibt es keine Pflicht zur regelmäßigen Wartung. Nur für Dienste wie Cloud-basiertes Lastmanagement oder Abrechnung können Kosten von ca. 10 EUR pro Monat für ein entsprechendes Abo entstehen.